Family Reunion in Friendly Manitoba

Winnipeg

Ein lange überfälliger Verwandschaftsbesuch hat uns nach Winnipeg gebracht zu meiner Tante und meinem Onkel, die vor 50 Jahren von Deutschland nach Kanada ausgewandert sind. Marlies und Fred haben uns bereits am Flughafen empfangen und ich muss einfach sagen, nach so vielen bereits bereisten Ländern und Eindrücken, ist nichts schöner, als nach einer weiten Reise von einem freundlichen Lächeln und einer herzlichen Umarmung begrüßt zu werden!

Mein letzter Besuch hier war als Teenager und doch war für mich so vieles vertraut, auch wenn sich nach so langer Zeit natürlich einiges geändert hat. Vor allem der Stammbaum ist auf Kanadischer Seite mittlerweile beträchtlich gewachsen. Neben dem Besuch von Winnipeg Downtown inkl. einem Brettspielcafé, dem neu gebauten Museum für Menschenrechte, einem Flugzeugmuseum sowie einigen lokalen Parks und Attraktionen haben wir auch für ein paar Tage meine Cousine mit ihrem Mann und mittlerweile drei Kindern besucht.

Ab aufs Land

Meine Cousine Sheila lebt seit einigen Jahren auf dem Land auf einer Farm etwas außerhalb von Winnipeg. Schon bei der Fahrt dorthin prägte sich ein bleibender Eindruck, alles ist um so vieles größer: Autos, Straßen, Entfernungen. Fahrwege erstrecken sich im sogennanten Grid-System (dt. Raster) über das Land und gehen kilometerweit gerade aus und stehen rechtwinklig zu einander. Nach Toronto war dieser Abstecher natürlich ein starker Kontrast, der uns aber nicht besser hätte gefallen können. Die Uhren ticken hier anders, die Ruhe und Nähe zur schier unendlichen Natur lässt den eigenen Fokus verschieben. Es stellt sich eine innere Ausgewogenheit ein und das obwohl es an Action auf der Farm nicht gemangelt hat. Die drei kleinen Rabauken haben uns ständig auf Trab gehalten und waren für ein kleines Abenteuer oder einen Spaß immer zu haben.

Auch hier gab es ein volles Programm, Sheila und ihr Mann Peter kümmerten sich sehr um uns und machten mit uns Ausflüge nach Spruce Woods zu wunderschön verwachsenen Dünen oder Gimli und Winnipeg Beach, wo wir den riesigen Winnipeg Lake bestaunen konnten. Ein Picknick oder Barbeque durften natürlich auch nicht fehlen. Und immer wenn es die Zeit zuließ, zauberte Sheila eine leckere Süßspeise aus dem Backofen.

Peter konnte uns als Farmer einiges über die Landwirtschaft in Kanada erklären und hat uns auch die örtliche Bienenhonig-Herstellung seines Bruders gezeigt, wo wir Honig direkt aus der Wabe verkosten konnten. Absolutes Highlight war aber die Fahrt mit dem restaurierten John Deere Traktor seines Opas aus dem Jahr 1937 über das Farmgelände. Auf einem Anhänger auf Strohballen sitzend ging es sprichwörtlich über Stock und Stein in den abendlichen Sonnenuntergang hinein. Ein aufregendes und romantisches und sehr persönliches Erlebnis. Welche Touristenattraktion in der Großstadt kann einem so etwas schon bieten?

Schwerer Abschied

Irgendwann geht auch der schönste Besuch zu Ende und so mussten wir nach einer Woche schon wieder Abschied nehmen. Unsere Reise geht weiter, aber die Erinnerung an die liebe Verwandtschaft bleibt, wie auch die Hoffnung, dass der nächste Besuch nicht wieder erst in vielen Jahren sein wird.

Aus ganzem Herzen wollen wir uns bei Marlies und Fred, Sheila und Peter als auch den kleinen Rabauken Otto, Casper und Juliana (dem Frechdachs) bedanken: dass wir bei euch bleiben durften und für die wunderschöne gemeinsame Zeit. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir uns bald wiedersehen und natürlich seid ihr jederzeit eingeladen, uns in Deutschland zu besuchen.

From the bottom of our hearts we would like to thank Marlies and Fred, Sheila and Peter as well as the little ones Otto, Casper and Juliana (the Fresh-Duck ?) for having us and for the wonderful time we had together. We can’t wait to see all of you again and hope you find your way to Germany where you are invited to stay with us anytime.