Dramatic Scotland

Schottland – hmmm – irendwie sind wir mit Schottland nicht so richtig warm geworden und können gar nicht genau sagen, woran es gelegen hat. Hatten wir doch einige sehr schöne Erlebnisse und ausnahmslos beeindruckende Natur um uns herum.

Allerdings haben wir auch nur einen kleinen Ausschnitt von Schottland gesehen, weil die Quartiere je weiter nördlich man kommt bis Oktober fast ausgebucht sind und es uns für Camping zu kalt und nass war.

Wir haben die Gegend um Loch Lomond über Glencoe, ein wunderschönes Tal in den Highlands mit beeindruckendem Bergpanorama, bis hin zum Glenfinnan Monument und Viadukt erkundet. Landschaftlich eine tolle Erfahrung. Die satt grünen Berge schließen direkt an undendlich viele Ausläufer des Meeres an. Je nach Wetter spiegeln sich entweder die Berge im Wasser oder große dunkle Wolken hängen dramatisch in den Gipfeln und färben das Wasser schwarz. Beides hat seinen Reiz und wird von einer besonderen Stimmung begleitet.

Unser stimmungsvollstes Highlight der Reise war dann auch von jenem dramatischen Wetter begleitet. Ein Abendausflug bei Regen und Nebel in die Berge, um dort quasi wild zu campen und mitten in der Dunkelheit und Einsamkeit den Hobbit in unserem Bus zu schauen. Schön eingepackt in den Schlafsack und noch eine Decke darüber gelegt, damit uns bei 9 Grad nicht kalt wird. Draußen zogen Nebelschwaden an uns vorüber und Regen prasselte aufs Dach.

Ein anderes tolles Erlebnis hatten wir als wir an einem sonnigen Tag in einer Ausbuchtung von Loch Eck mit unserem Campingkocher Porridge am Strand zubereitet haben, ins Wasser gehüpft sind – also das war dann nur ich, aber Andreas hat die Füße reingehalten – und Steine über das Wasser haben hüpfen lassen.

Und dann gibt es natürlich noch den magischen Harry Potter Zug, den wir am Glenfinnan Viadukt bewundert haben.

Wenn wir das alles Revue passieren lassen, kommt die Frage auf, woher eigentlich die ambivalenten Gefühle Schottland gegenüber kommen? Wir haben darauf nicht wirklich eine Antwort, aber vielleicht kommt es durch die Blutsauger, die uns geplagt haben wie Zecken und Mitches, das oft graue und kalte Wetter oder den Vergleich mit England.

Das Leben in England ist ein bisschen wie bei den Hobbits. Es ist unbeschwerter und fröhlicher und irgendwie gefällt uns das ganz gut, ohne dass wir es vorher wussten.