Wie aus einer Yacht ein kleiner Bus wurde

Der Traum vom Segeln

Jedes Abenteuer, möchte man sagen, beginnt mit einer albernen Idee – so auch unseres. Vor fast zwei Jahren keimte in uns der Wunsch zu einer Auszeit auf dem Wasser, ein ganzes Jahr wollten wir auf einer eigenen Yacht um die Welt segeln. Dem geneigten Leser unseres Blogs wird allerdings bereits aufgefallen sein, dass Wasser in Meer-Form doch recht selten zu sehen ist. Und auch aus der Yacht wurde irgendwie ein kleiner Bus mit vier Rädern und einer Solarzelle auf dem Dach. Was ist passiert?

Segelscheine im Schnelldurchlauf

Im Spätsommer 2015, die Idee zu unserer Segelreise war noch ganz frisch, musste alles ganz schnell gehen. Wir begannen auf den umwühlten und stürmischen Gewässern des Berliner Wannsees das Segeln in kleinen Jollen zu lernen. Ein gutes halbes Jahr später dann hatten wir bereits unseren zweiwöchigen Prüfungstörn zum Sportküstenschifferschein (SKS) in den Balearen. Der begehrte „Hochseesegelschein“, der es uns erlaubt, große Yachten auf hoher See zu fahren. Unsere vorbereitende Ausbildung lief wie geplant, jetzt noch ein Schiff und die Reise kann losgehen.

Die Erkenntnis

So schön und erlebnisreich der Törn um Mallorca und Ibiza war, so aufregend und anders das Leben auf einer Segelyacht, so hart hat uns auch beide die Erkenntnis getroffen: das ist nicht, was wir ein ganzes Jahr machen möchten. Segeln ist eine tolle Erfahung, aber das Seglerleben ist auch ein Leben der Kompromisse und der Langsamkeit. Nicht, dass wir in unserem Jahr dafür keine Zeit gehabt hätten, aber die Zeit, die wir auf dem Wasser einfach nur geradeaus gefahren wären (ohne Wind dann auch noch mit dem Motor) war uns schlicht zuviel. Wir realisierten, wir waren nicht für das Langzeit- oder auch Blauwassersegeln gemacht.

Umdenken

Wir wollten die Welt sehen und erleben aber nicht nur vom Wasser aus, soviel wussten wir nach dem Törn. Von diesem Punkt aus begann unser Plan sich zu wandeln: wenn nicht zu Wasser dann eben zu Land und Luft. Ein Wandel, der stetig und häufig war 🙂 Wir hatten viele Ziele und Stationen auf der Wunschliste, zum Schluss waren es wieder die zwei guten alten Bekannten Zeit und Geld die unserer Reise den Rahmen vorgaben.

Der finale Plan v2.3.

Mit Europa sollte es losgehen, ein paar Monate mit einem Auto durch die Alpen, über Frankreich nach England, Schottland, dann Skandinavien. Danach Nordamerika solange es das Visum erlaubt, Natur und die lieben Bekannten und Verwandten besuchen. Schließlich Asien und wieder zurück nach Deutschland.

Aus dem Jahr wurden letztendlich (aus beruflichen Gründen) sieben Monate. Wir entschlossen uns zwei davon in Europa, drei in Nordamerika und den Rest in Asien zu verbingen.

Der wirklich finale Plan 😉

Unsere Stationen grob sehen nun wie folgt aus:

Europa: Südtirol – Frankreich (Côte d’Azur, Provence, Bordeaux, Normandie) – England, Schottland

Nordamerika: Kanada (Toronto, Winnipeg, Vancouver) – U.S.A. (Westküste)

Asien: Japan (Tokyo, Kyoto, Kyūshū)

Da wir für Europa ein Auto wollten, in dem wir auch einmal übernachten können aber keinen großen Camper, wurde aus der Yacht schließlich ein kleiner Bus, ein Opel Vivaro 🙂

 

~An